Inklusion

"Weil Vielfalt normal ist" - Für eine vorurteilsbewusste und diskriminierungskritische Pädagogik

 

Inklusion will eine Gesellschaft, in der alle Menschen respektiert, akzeptiert und gewertschätzt werden. Eine Gesellschaft in der jede_r selbstbestimmt und uneingeschränkt teilhaben kann. Unabhängig von Geschlecht, zugeschriebener Behinderung, ethnischer oder nationaler Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sexueller und geschlechtlicher Identität oder sozialer Herkunft. Denn Inklusion ist eine menschenrechtlich fundierter Wertekanon für Bildungsgerechtigkeit für alle und gegen jede Form von Ausschluss und Diskriminierung.

Inklusion meint alle...

Inklusion in der Elementarpädagogik heißt zunächst, das Kind in seiner ganzen Persönlichkeit wahrzunehmen. Nicht ein bestimmtes Merkmal steht im Vordergrund, sondern alle Identitätsmerkmale, die das Kind ausmachen. Das heißt auch die verschiedenen Vielfaltskategorien und ihre jeweilige Verwobenheit in den Blick zu nehmen. Kinder sind nicht nur Träger_innen eines Identitätsmerkmals, sondern vieler verschiedener, in unterschiedlichen Ausprägungen. Eine inklusive Pädagogik erkennt demnach immer auch die Mehrfachzugehörigkeiten von Kindern an. Sie weiß um die Kontextabhängigkeit von Mehrfachzugehörigkeiten und dass sie sich je individuell ausdrücken. Eine inklusive intersektionale Pädagogik fokussiert sich immer die ganze Persönlichkeit.

Pädagogische Fachkräfte sind damit aufgefordert die Lernumgebung und die Interaktion mit dem Kindern und Eltern barrierefrei zu gestalten, so dass alle partizipieren können. Denn weder "Gleiches für alle" noch "Besonderes für Besondere" haben sich als inklusive Konzepte bewährt – im Gegenteil, sie haben Ausschlüsse und Segregation bestärkt. Eine inklusive Praxis wählt den Weg Gleiches wo möglich und Besonderes wo nötig.

Inklusion ist vorurteilsbewusst....

Kinder sammeln schon früh Informationen darüber, wer dazu gehört und wer nicht. Wenn in Kinderbüchern, Singspielen, Malbüchern, Hörspielen und Brettspielen bspw. bestimmte Kinder mit ihren Identitätsmerkmalen und ihren vielfältigen Erfahrungen nicht vorkommen – schlimmer noch sie in ihnen diskriminiert werden – so kommen diese Kinder sehr schnell zu dem Schluss, dass sie nicht dazugehören, dass sie nicht willkommen sind. Andersherum werden Kinder die privilegiert sind, die der Mehrheitsgesellschaft angehören in ihrem So-Sein als überlegen oder mehr Wert bestärkt.

Die Erfahrung mit Vielfalt kommt nicht von alleine, sie braucht pädagogische Begleitung. Eine inklusive Pädagogik benennt Vielfalt ohne sie zu bewerten und hierarchisieren – denn wir leben in einer Welt, in der Vielfalt normal ist.

... und diskriminierungskritisch

Eine inklusive pädagogische Praxis heißt eine beständige Selbst- und Praxisreflexion. Sie bedeutet zuvorderst, dass pädagogische Fachkräfte ihre eigene Positionierung innerhalb der gesellschaftlichen Verhältnisse erkennen und reflektieren. Diese Standortbestimmung schärft den Blick auf die jeweilige Position von der aus das Kind betrachtet wird und hilft somit Einseitigkeiten und Ungerechtigkeiten auf die Schliche zu kommen.

Die Praxisreflexion zielt darauf, die Angebote für die Kinder, die Lernumgebung und die Kommunikation mit den Eltern immer wieder auf Stereotype, Vorurteile und Ausschlüsse hin zu überprüfen und diese zu beseitigen.

Inklusive Pädagogik ist immer ein aktives Eingreifen gegen Ausschlüsse, gegen Ungerechtigkeit und gegen Diskriminierung – jeden Tag aufs Neue!

Inklusion ist ein Prozess

Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein Prozess, eine Leitidee an der wir uns konsequent orientieren und der wir uns kontinuierlich annähern. In diesem Prozess werden beständig neue Brücken geschlagen, neue Aushandlungs- und Begegnungsräume eröffnet und erweitert. In diesen Räumen wird Partizipation diskutiert, entworfen, ausprobiert, gemacht, gelebt. Dieser Weg ist nie abgeschlossen. Und das ist Gut so!

 

Seminare

 

Im breiten Themenfeld Inklusion biete ich, neben den Schwerpunkten Adultismus und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, folgenden Inhalte an:

  • Einführung in die Inklusionspädagogik: Inklusion als Beitrag zu Bildungsgerechtigkeit

 

  • Inklusion als pädagogische Haltung

 

  • Inklusive Kinderbücher

 

  • Was tun bei Ausschlüssen und Diskriminierungen in der Kita? Nicht wegsehen - Haltung entwickeln, Mund aufmachen!

 

  • Inhouse Veranstaltung "Inklusive Einrichtungstour": Kritische Überprüfung der Lernumgebung

Gerne begleite ich Konzeptionstage in diesem Themenbereich. Oder aber, Ihr fandet spannend und interessant was, Ihr hier gelesen habt, aber es passt nicht so ganz: einfach bei mir melden, ich bin mir sicher, wir finden eine passende Lösung.